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Kapitel I – Freiheit
08:30
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Welten so weit, ein Leben voller Möglichkeit. Entfesselt der Menschen Geist, unendliche Freiheit. Der Menschheit größte Zeit, die Ära der Einzigartigkeit. Ein jeder von Zwang befreit, des eigenen Glückes Schmied.
Die Äonen dunkler Zeiten, von Gewalt und Barbarei, willkürlicher Machtstrukturen, Sklaverei, Hass auf alles, was besonders, Argwohn, Niedertracht und Neid, blinde Folgschaft hohler Götzen, Unterdrückung von Wahrhaftigkeit,
Eine finstere Zeit: Denunziantentum und Hetzjagden auf alles, was irgendwie anders ist!
Das Befolgen starrer Dogmen, Glaube über Wissenschaft, die Verfolgung freien Denkens, Sippenhaft, Armut, Elend, Hungersnöte, Ausbeutung und Klassenkampf, Wissen nur für Auserwählte, Ungleichheit und Prädestination: Aus und vorbei! Endgültig überwunden!
Heutzutage sind alle bedeutsam! Es zählt jede Stimme, niemand bleibt je zurück. Die Zukunft der Menschheit, so hell wie die Sonne, ein Leben in Freiheit und Frieden auf der Welt. Utopia!
Alles erstrahlt in hellen Farben. Jeder verfolgt seine Träume! Es geht um aller Selbstentfaltung, Glanz in jedem Augenlicht, jeder in die beste Richtung, konsequent. Menschen, die sich neu erfinden, die Vergangenheit ist fern. Singuläre Entitäten, jede für sich leuchtend wie ein Stern!
Ein Bild auf der Haut, ein einzigartiges Gewand, der Fortschritt hat mich befreit! Oh Zukunft, ich bin bereit!
Heutzutage sind alle bedeutsam! Es zählt jede Stimme, niemand bleibt je zurück. Die Zukunft der Menschheit, so hell wie die Sonne, ein Leben in Freiheit und Frieden auf der Welt. Utopia! Hier sind alle bedeutsam, all unsere Stimmen erfüllen diese Welt. Die Zukunft der Menschheit werden wir bestimmen in endloser Freiheit, die Utopie ist wahr. Utopia! Die Ära der Freiheit. Utopia!
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Kapitel II – Dualität
09:17
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Myriaden von Traumfängern, die um ihre eigenen Lichter tanzen. Mesmerisiert, verloren in Gedanken, die kreisen um die Notwendigkeit, sich von andern Menschen abzugrenzen, Individualität zu finden. Einzigartig, bewundernswert! Niemals gewöhnlich sein, niemals unbemerkt. Immer entgegen dem Strom! So besonders!
Alle schreiben heute Bücher über ihre kleinen Leben, jeder ist ein bunter Vogel, lechzend nach Aufmerksamkeit: Saugt sie auf mit selbstgerechtem Blick und stolz geschwellter Brust. Überspielt die eigene Leere, lächeln für die Öffentlichkeit.
Seht nur, wie gewöhnlich. Erbärmlich. Vollkommen wertlos. So belanglos. Bemitleidenswert. Nur normal.
Ist es noch individuell, wenn alle es tun? Wenn alle diesem Ziel hinterherlaufen?
Weiter ums Licht schwirren die Myriaden von kleinen Traumfängern, ganz unbeirrt. Von ihnen unbemerkt erwachen Mächte, nutzen die innere Leere aus. Erwecken Misstrauen und säen Zweifel, verdrehen Deutungen zu ihrem Zweck. Überall Ängste und Verunsicherung, alles scheint ungewiss, nichts steht fest!
Fronten verhärten sich auf allen Seiten, Menschen verfeinden sich, unversöhnlich. Die Stimmen der Menschheit erfüllen die Welt. Streit, Hass und Unvernunft kehren zurück.
Wir scheinen dazu bestimmt, in ewigen Kreisläufen aus Furcht und Verachtung unser Schlimmstes zu reproduzieren…
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3. |
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Ein Traum von Freiheit, hab ihn lange mit geträumt, über alles andere gestellt, und jagte dieser Fiktion hinterher. Mein Leben sollte anders sein, einfach besser und einzigartig, schlicht perfekt. Das Glück, es trügt, es folgte mir auf Schritt und Tritt. Verriet mich immer wieder, verstand es doch stets aufs Neue, mich zu begeistern für den schönen Schein, der mir nichts gab, nur Irrlichter schuf.
Dem Gefängnis des eigenen Verstands entflieht man nie ganz, und doch entsteht dort wahre Freiheit.
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Kapitel IV – Katharsis
15:49
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Abgehetzt und völlig verloren, überfordert in einer entgrenzten Welt. Ziellos, außer Atem: Dem eigenen Verstand schutzlos ausgeliefert!
Gebrochen der magische Bann, endlich Risse im Firmament. Die Stimmen im Kopf streiten um den Weg, was richtig und was falsch, ein Kampf mit mir selbst. Tief im Geiste ein Inferno: Schmerzen, unerträglich, überwältigend, befreiend!
Suchend nach Sinn, fluchend aufs Sein, Leben befreit von den Zwängen des Scheins. Tief in mir wächst heran, grollt schon lang, ein stummer Schrei: Gebt mich endlich frei!
Zündet die Flamme, reißt nieder das Blendwerk, befreit euch endlich von allem, was euch hält gefangen. Setzt frei eure Geister, verlacht ihre Dogmen, verlasst diesen Weg, voll von Glanz, schönem Schein. Löscht ihre Moral und ihren Zeitgeist.
In stiller Rage schlägt dumpf mir das Herz. Angespannter Schmerz, fiebernd dem, was nun kommt. Ich kann sie sterben spüren, die falschen Glaubenssätze. Siechend lasse ich sie zurück, diese Ideologie schizophrener Zerrissenheit. Schüttle es von mir ab, das hehre Ideal von Singularität. Einfach nur sein...
Höre in mich hinein, der Trubel verstummt, erstickt das Geschrei. Öffnet Tore in mein Bewusstsein und ich kann mich endlich spüren. Spüre die Klarheit, die alles durchdringt und löscht die Lichter, die führten mich fernab von dem Weg. Breche ab die Brücken, zerreiß die Schleier, wecke meine Sinne und erkunde…
Welten so weit, hab mich von ihrer Welt befreit. Entfesselt endlich mein Geist, durchdrungen von Freiheit. Verschwendet war all die Zeit im Streben nach Einzigartigkeit. Die Zukunft steht mir bereit, fernab ihrer Wahrheit.
Welten so weit, folgt immer noch dem gleichen Schein. Verwehrt euch selbst die Freiheit, nur einmal ihr zu sein. Geblendet wird euer Geist von eurer eigenen Glitzerwelt. Bedeutungsvoll
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